Auswärtssieg mit Hindernissen

Autor/-in: Jenny Graunitz | 28.09.2020

TuS 1875 Großschirma - FSV Taura 1:2

Torschützen: 1:0 B. Triebert (35.), 1:1 S. Frank (45.), 1:2 S. Frank ( 85.)

Bei manchen Spielen fällt auch uns es wirklich schwer, sachliche Spielberichte zu verfassen. Versuchen wir es trotzdem einmal... Unser erstes Auswärtsspiel der Kreisligasaison führte uns bei schönstem Wetter in das ca. 50 km entfernte Großschirma. 

Nach Anpfiff startete eine zähe Partie, die besonders in der Anfangsphase dank zahlreicher Spielunterbrechungen keine Chance hatte, Fahrt aufzunehmen. Nach nur 5 Minuten mussten die Gastgeber verletzungsbedingt das erste Mal wechseln. In den folgenden Minuten versuchten beide Mannschaften ins Spiel zu finden. Pässe saßen nicht, Zweikämpfe wurden verloren und uns fiel es schwer, den Ball aus der eigenen Hälfte zu bekommen. 

Nach ca. 15 Minuten kam es dann zu einem sehr unglücklichen Zusammenprall zwischen unserem Spieler S. Frank und dem gegnerischen Torhüter. Dieser hielt den Ball bereits sicher in den Armen, rannte aber sehr riskant nach vorn und prallte mit dem Gesicht erst gegen den Unterarm und im Anschluss gegen das Knie unseres Stürmers. Was bei unserem Spieler lediglich einige Zahn-Schürfwunden verursachte, führte beim Gegenspieler zu einer stark blutenden Nase. Diese wurde erstversorgt und der Krankenwagen aufgrund des hohen Blutverlustes verständigt. 

Wir wünschen der gegnerischen Nummer 1 eine schnelle und vollständige Genesung und hoffen, dass sich die Verletzung auf eine blutende Nase beschränkte und es keine schlimmeren Diagnosen gab! 

 

Kurzer Einschub:

Was die Gastgeber eindeutig als Tätlichkeit bewerteten, war schlichtweg ein Unfall, der daraus resultierte, dass unser (durch einen gegnerischen Spieler gedeckten) Stürmer den heraneilenden Mann weder sah noch so weit vorn erwartete. Reflexartig zog er die Arme vor den Oberkörper und hob das Knie, was dem Torhüter zum Verhängnis wurde. 

Es gab in dieser Situation (und auch in allen anderen Situationen) absolut keinen Grund, weswegen eine Tätlichkeit stattfinden sollte. Wer unseren Stürmer kennt, weiß, dass dieser absolut kein Interesse daran hat, andere absichtlich zu verletzen. Auch die Tatsache, dass er (selbst verletzt) direkt Erste-Hilfe leistete, spricht wohl eher nicht dafür, dass er bewusst so aggressiv gehandelt hat. 

Anfeindungen des Heimpublikums, auch während der Halbzeitpause, und ein Verlust der Spielfairness sind vollkommen fehl am Platze und absolut unbegründet. 

Man hatte nun den Eindruck, die restliche Partie war geprägt von diesem Ereignis. Die Unterbrechung dauerte gut 10 Minuten und der Schock saß wohl allen tief in den Knochen. Die erste Halbzeit spielte sich im weiteren Verlauf hauptsächlich in unserer Hälfte ab. Oftmals bekamen wir den Ball einfach nicht geklärt und so kam es, wie es kommen musste. In der 35. Minute kassierten wir das Tor durch B. Triebert, der die Kugel an unserem Torhüter vorbeischob. Es folgte eine weitere gute Gelegenheit für die Gastgeber, die den Ball glücklicherweise nur an der Latte abprallen ließen. 

In den letzten Minuten vor dem Halbzeitpfiff schienen sich unsere Jungs langsam wieder zu berappeln und das Spiel bekam so etwas wie einen Spielfluss. S. Frank konnte 2-3 Mal durchstarten und hätte vorm gegnerischen Tor gestanden, wenn da nicht die erhobene Fahne am Spielfeldrand gewesen wäre. In der 6. Minute der Nachspielzeit gelang es ihm dann doch, den längst verdienten Ausgleichstreffer zu erzielen. 

So ging es mit einem 1:1 in die Kabine zum Durchatmen. Was für ein Spiel... 

Zu Beginn der 2. Halbzeit wendete sich allmählich das Blatt. Unsere Jungs wirkten ein wenig konzentrierter, verbissener und ließen dem Gegner kaum Chancen auf einen Angriff. Jedoch fand zu Beginn eine Flanke den gegnerischen Stürmer, der Gott sei dank vorbei zog. Noch gelang es uns nicht, zum befreienden Führungstreffer zu netzen, denn auch in dieser Halbzeit gab es auffällig oft (um nicht zu sagen immer) die erhobene Fahne an der Seitenlinie, wenn S. Frank den Ball vorm gegnerischen Tor hatte. Das 1:2 lag nach einem Kopfball von M. Daugalis in der Luft, doch der gegnerische Spieler konnte diesen auf der Torlinie klären. 

In der 65. Minute kam N. Soldatov für M. Pawlowski ins Spiel, der noch einmal frischen Wind in den Sturm bringen sollte. Auch wenn der Führungstreffer zum Greifen nahe war, gelang es auch der Mannschaft aus Großschirma phasenweise in unseren Strafraum durchzubrechen. Die Angriffe wurden durch unsere Verteidiger jedoch gut abgewehrt oder endeten schlichtweg im Toraus. In der 76. Spielminute verließ D. Richter geplagt von Krämpfen den Platz. Für ihn betrat D. Morgenstern das Feld. 

Das Spiel lief in den folgenden Minuten vor sich hin. Die Unterbrechungen durch das Seiten- oder Toraus schienen endlos und man suchte verzweifelt einen Weg, den erhobenen Abseitsfahnen zu entgehen. In der 85. Minute fand S. Frank endlich eine Lösung. Mit seinen Adleraugen sah er, dass der gegnerische Torhüter viel zu weit vor dem eigenen Kasten stand und schickte die Kugel aus ca. 50 Meter Entfernung einfach mal auf die Reise. Die Fahnen blieben unten und das Geschoss fand im gegnerischen Tor sein Ziel. ENDLICH! Der Jubel und die Freude waren groß. Nun galt es für die letzten Minuten konzentriert bleiben, um nicht noch den Ausgleich zu kassieren. Die mitgereisten und extra aus Dresden angereisten Fans konnten kaum mehr hinschauen, bis endlich der Schlusspfiff ertönte. 

Ein unwirklich wirkendes Spiel, was sich weder durch eine Glanzleistung unserseits noch durch die Fairness rings um das Spiel auszeichnete. Am Ende stehen die 3 Punkte auf unserem Konto und wir nehmen den ersten Auswärtssieg dieser Saison erleichtert hin. 

Danke an alle mitgereisten Fans. 💪🏼

Nächste Woche erwarten wir die Mannschaft aus Frankenau. Diesmal wieder auf heimischen Rasen. Anstoß ist 15.00 Uhr 

Es spielten: Richter C., Daugalis M. (C.), Pawlowski M., Wehner F., Richter T., Günther F., Tetzner N., Örtel N., Richter D., Tetzner B.,Frank S. 

Eingewechselt: Soldatov N., Morgenstern D. 

Euer FSV 🔴⚪️