Derbysieger Derbysieger, Hey Hey!
SV 1920 Herrenhaide – FSV Taura (1:2)
Am gestrigen Sonntag gastierte man beim Nachbarn in Herrenhaide. Die gesamte Woche inkl. Der Pokalpartie am vergangenen Sonntag gab es rund um den FSV und auch intern nur ein Thema: Am Sonntag ist wieder Derby, da dürft ihr nicht verlieren! Oder: Sonntag ist das für uns wichtigste Spiel des Jahres!
Bereits im vergangenen Jahr gab es dieses Duell seit Ewigkeiten mal wieder im Ligaalltag. Zwar verlor man mit 0:2, dennoch schaffte man es zum pandemiebedingten Abbruch in der Tabelle, vor dem Ligakonkurrenten aus dem Nachbarort zu stehen. Für den ein oder anderen aus dem Dorf und den Verein eine ganz wichtige Vormachtstellung, die historischen Ursprungs ist. Denn viele Jahre spielte die Mannschaft aus der Herrenhaide höherklassig bzw. immer eine Liga über uns. Mittlerweile begegnet man sich aber mindestens auf Augenhöhe.
Nun aber zum Spiel an sich:
Das Trainergespann Fritzsche/Eichhof konnte im Gegensatz zum letzten Sonntag fast wieder aus den Vollen schöpfen. Das Tor wurde wieder von Daugalis gehütet. Ebenso waren Runge, Winkler, Klauß und Schramm wieder mit an Bord. Ziel war es gewesen, mindestens einen Punkt zu entführen. Natürlich dachte man gelegentlich auch an einen 3er, aber dies wohl eher in träumerischen Momenten.
Bereits nach wenigen Sekunden erspielten sich die Gastgeber eine erste Ecke, gefolgt von einem Freistoß. Beide Standardsituationen konnten jedoch nicht zu einem frühen Tor führen. Generell agierten beide Mannschaften in den ersten 10 Minuten noch etwas abwartend, Herrenhaide ließ den Ball dabei jedoch besser durch die Reihen laufen und versuchte mehr und mehr, uns ihr Spiel aufzudrücken. Über die Außenbahnspieler wurden erste Abschlussmöglichkeiten generiert, die Daugalis aber gewohnt sicher entschärfte. So langsam fanden auch wir besser ins Spiel und tauchten ebenfalls die ersten Male vor dem Tor von Streubel auf. Die Abschlüsse von Frank und Richter verfehlten ihr Ziel jedoch. Nach und nach wurde es auch körperlicher auf dem Feld und der ein oder andere härtere Zweikampf wurde geführt. Es sei bereits hier gesagt, dass Schiedsrichter Voigtländer die Partie über volle 90 min komplett im Griff hatte.
In der 25. Minute wurde Günther von den Beinen geholt – Freistoß für uns! Der feinfüßige Runge nahm sich diesen an und versenkte die Kugel aus 25m links oben in den Winkel. Keeper Streubel hatte kaum eine Chance. Der Jubel der mitgereisten Fans und der Mannschaft war entsprechend groß.
Nur 4 Minuten später konnten wir dies noch toppen, denn die Kugel schlug ein zweites Mal ein. Ein langer Ball auf Frank der seinem Gegenspieler enteilte und wuchtig abzog, stellte früh die Weichen für unseren FSV. Hochmotiviert spielten wir die erste Hälfte zu Ende und konnten die Jungs aus Herrenhaide ordentlich aus dem Konzept bringen.
Mit Beginn der 2. Hälfte wurde jedoch schnell klar, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen war. Die Jungs aus Herrenhaide pressten was das Zeug hielt und die Zweikämpfe gingen zunehmend an die Substanz.
Der Unparteiische zückte in der 66. Spielminute die erste Gelbe. Nur 2 Minuten später schaffte es Glänzel dann auf 2:1 zu verkürzen. Das Anschlusstor brachte noch einmal neuen Pfeffer in die Partie, war der Ausgleich für die Gastgeber doch zum Greifen nah. Der Druck war enorm und die Leistung unserer Abwehrreihe phänomenal. Als letzte Option stand Daugalis noch wie ein Fels in seinem Kasten. Der Griff nach dem Ausgleich blieb somit bis zum bitteren Ende erfolglos. Weder die zahlreichen langen Bälle, Kontermöglichkeiten noch sonstige Angriffe fanden ihr Ziel. Zuletzt verließ selbst Streubel sein Tor und unterstützte seine Mannschaft nach vorn.
Da war er dann der Moment – der souveräne Voigtländer pfiff die Partie ab. Die Erleichterung war nicht nur bei uns auf dem Feld riesig. So manch ein „alter Herr“ konnte sich ein Tränchen nicht verdrücken. Die Wichtigkeit der Partie mag man sich als Außenstehender kaum vorstellen können.
Trotz der enormen Rivalität muss man auch diesmal die Fairness des Spiels betonen. Derby in der Kreisliga bedeutet oftmals, dass nicht alle Spieler das Match zu Ende spielen und auch wenn die Zweikämpfe eine gewisse Härte besaßen, trat man sich auf Augenhöhe und mit entsprechendem Respekt entgegen.
Wir sagen DANKE für diesen unglaublich bereichernden Tag. DANKE für diese tolle Kulisse, speziell an die vielen mitgereisten Fans und Sympathisanten des FSV. Und natürlich DANKE für die 3 Punkte
Euer FSV